Über mich

Angelika Nachtmann

Ein paar Worte über mich

Im April 1960 wurde ich in Starnberg geboren und habe bis zu meinem neunten Lebensjahr eine ganz normale Kindheit gelebt.

Im August 1969 hat sich mein Leben schlagartig durch einen sexuellen Missbrauch schlagartig verändert. Meine tiefgründige und sensible Einstellung resultiert aus diesem traumatischen und traurigen Erlebnis. Ich habe ab diesem Zeitpunkt angefangen die Menschen „anders“ zu sehen als vorher. Es war nicht immer einfach mit dieser Tatsache, die sich wie ein „roter Faden“ durch mein Leben zieht, zu leben. Aber nie habe ich mir erlaubt ein Urteil über Menschen abzugeben, das mir nicht zusteht.

In all den Jahren habe ich mir zu Eigen gemacht, verschiedene Situationen, die ein anderer wahrscheinlich überhaupt nicht registrieren oder gar wahrnehmen würde. Traurig habe ich oft meine Mitmenschen beobachtet und mir so meine Gedanken gemacht, um diese dann, zum gegebenen Zeitpunkt in Gedichte bzw. Reime nieder zu schreiben. Ich selbst denke, es ist eine Tatsache, dass man einfach viel er- durch- und miterlebt haben muss, um einen Wissensstand zu erlangen, den man in verschiedenen und einschneidenden Lebensetappen sinnvoll nutzen kann.

Mittlerweile habe ich selbst drei Kinder und bin sehr stolz darauf, dass ich ihnen eine Lebenseinstellung vermitteln konnte, mit der sie ihr Fühlen, Denken und Handeln verbinden können. Ich habe immer Wert darauf gelegt, dass meine Kinder Achtung und Respekt anderen Menschen gegenüber wahren und als wichtigen Stellenwert in ihrem Leben sehen. Egal welchen Stand ein Mensch in der Gesellschaft auch hat, mir ist es immer wichtig, dass jeder Erdenbürger als Mensch gewertet und entsprechend behandelt wird. Natürlich muss man anmerken, dass es manchmal sehr schwierig sein kann das Positive zu erkennen, wenn alles grau in grau erscheint und man oft bittere Tränen weint. Aber den Sturm des Lebens werden wir nie besiegen. Man muss ihn so lange toben lassen, bis er an Stärke verliert, bis sich alles beruhigt, um sich dann zu besinnen um von vorne zu beginnen.

Für mich haben viele Stationen in meinem Leben, eine nachhaltige und prägende Wirkung hinterlassen. Als meine Tochter Katharina in ihrem sechsten Lebensjahr schwer erkrankte, und die Diagnose erst sieben Jahre später gestellt wurde, so muss ich doch auch heute noch wehmütig daran denken, wie schwer es für mich als Mutter war, das Leiden zu erkennen und machtlos mit ansehen zu müssen, dass über Jahre niemand den Ernst der Lage und den tatsächlichen Grund für die deutlichen Beschwerden erfassen konnte. Nur ein in mir tiefer und fester Glaube hat mich immer wieder bestärkt und mich zum Kampf aufgefordert.

Nie aufgeben war mein Motto: Es hat sich bestätigt, und die Wege in verschiedene Arztpraxen und Kliniken haben sich zum Schluss doch gelohnt. Auch wenn die verspätete Diagnose niederschmetternd war, so war es doch gut den Weg immer weiter zu gehen, denn es ging ja schließlich um ein Menschenleben. Im Jahr 1998 wurde ein Gehirntumor festgestellt, der die ganze Familie nochmals auf eine harte Probe gestellt hat. Gegen das Schicksal darf man sich nicht auflehnen. Man muss es annehmen, da sonst der Verzweiflung ein Raum geschaffen wird, indem man die Kraft zu kämpfen verliert und sich auf seinem vorgegebenen Weg verirrt.

Solange wir leben, genau solange, haben wir die Möglichkeit uns den Aufgaben zu stellen und das Leben anzunehmen, um es zu bestehen und somit die Chance den „richtigen“ Weg zu gehen.

Denn ein positiver Grundgedanke ersetzt einen negativen Gedankengang und hilft uns, dass man als Mensch nicht verarmt.